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Pädagogischer Ansatz und Kinderschutz

Kinder- und Jugendschutz im Nachwuchsleistungszentrum

Unser Nachwuchsleistungszentrum umfasst jährlich ca. 160 Jugendspieler, die ihrer Leidenschaft Fußball in unseren jeweiligen U-Mannschaften nachgehen. Die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen benötigen einen besonderen Schutz vor körperlicher und seelischer Gewalt.

Für uns gilt der Kinder- und Jugendschutz als eine unserer grundlegenden Aufgaben sowie als gesellschaftlicher Auftrag. Wir positionieren uns für den Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie gegen jegliche Form von Grenzüberschreitung und (sexuelle) Gewalt. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen einen Schutz bei uns gewähren, der ihnen eine Entwicklung ermöglicht, die nicht beeinträchtigt wird. Außerdem wollen wir eine Atmosphäre schaffen, die die Kinder und Jugendlichen dazu befähigt, in Notsituationen adäquat zu handeln und Hilfe zu holen.

Unser Handeln richtet sich nach den Kinder- und Jugendrechten. Bei uns findet in diesem Bereich die Elternarbeit ebenso eine wichtige Relevanz. Der transparente und konstruktive Dialog mit den Eltern bzw. Personensorgeberechtigen ist erforderlich, um insbesondere die Kommunikation von Konflikten und Verdachtsmomenten zu erleichtern.
 

Prävention – Klärung des Handlungsbedarfs

Für uns als Verein mit einem Nachwuchsleistungszentrum, in dem uns Kinder und Jugendliche anvertraut werden, ist es wichtig aufzuklären, wo Gefährdungssituationen (bspw. Übergriffe in der Kabine, auf der Toilette, im Duschraum) stattfinden können. Um die uns anvertrauten Jugendspieler und unser Personal zu schützen, haben wir präventive Maßnahmen erarbeitet. Diese sollen vor allem ein Bewusstsein für unterschiedliche Gefährdungssituationen schaffen und unsere Jugendspieler sowie Mitarbeiter sensibilisieren, um entsprechend handeln zu können. Mit einem systematischen Präventionskonzept sollen vor allem alle Beteiligten Sicherheit und Orientierung erfahren.
 

Präventive Maßnahmen für Personal, Eltern bzw. Personensorgeberechtigte, Jugendspieler

Wir vertreten unsere oben genannte Haltung auf allen Ebenen und vermitteln diese bereits in Vorstellungsgesprächen. Wir wollen potenziellen Tätern vorab schon keinen Handlungsspielraum bieten und somit die Kinder und Jugendlichen schützen. Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig zum Thema Kinder- und Jugendschutz aufgeklärt und sensibilisiert, insbesondere zu Saisonbeginn. Die Mitarbeit erfordert bei uns:

  • ein erweitertes Führungszeugnis, dass im regelmäßigen Turnus (drei Jahre) eine Aktualisierung vollzieht (gemäß §72a SGB VIII)
  • die Unterzeichnung des Verhaltenskodex, der unter anderem die Verpflichtungen beinhaltet, Kinder und Jugendliche vor Schäden, Gefahren, Missbrauch und Gewalt zu schützen, gegen sexistisches, diskriminierendes, rassistisches, gewalttätiges verbales und nonverbales Verhalten vorzugehen sowie die Intimsphäre der Kinder und Jugendlichen zu respektieren. Der Verhaltenskodex soll gleichzeitig auch unser Personal schützen
  • die Regelmäßige Teilnahme am Austausch über Aufklärung und Sensibilisierung im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes in Form von bspw. Workshops und Referentenvorträge

Allen Mitarbeitern in unserem Nachwuchsleistungszentrum ist das Vorgehen im Falle einer Kindeswohlgefährdung bekannt. Das Verfahren kann sowohl analog als auch digital über unser Intranet eingesehen werden.
In erster Linie gehören die Eltern bzw. die Personensorgeberechtigten zu den Hauptansprechpersonen unserer Jugendspieler und werden dementsprechend auch sensibilisiert und informiert. Dies erfolgt über allgemeine sowohl über interne als auch externe Informationsangebote, insbesondere zu Saisonbeginn, zu unterschiedlichen Gefährdungssituationen (bspw. sexueller Missbrauch) sowie zum Umgang und zum Handeln in einzelnen Fällen. Ebenso bieten wir Raum für weitere Fragen und Gespräche. Ziel ist es hierbei unter anderem Unsicherheiten zu einzelnen Themen im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes abzubauen.
Wie oben schon unter dem Abschnitt Beschwerdemanagement erwähnt, möchten wir unseren Jugendspielern die Angst nehmen und Unsicherheiten verringern, sich zu äußeren. Durch Aufklärung möchten wir sie befähigen, in Not-, Gefährdungs- und Gewaltsituationen adäquat zu handeln und sich Hilfe zu holen. Hierzu gehört auch sie über Vorgehensweisen und Verfahren zu informieren. Zu jedem Saisonstart werden auch die neuen Spieler aufgeklärt und die Spieler insgesamt bei Aktualisierungen informiert.
Allen gegenüber werden interne wie auch externe Ansprechpersonen benannt, an die sie sich in bestimmten Situationen wenden können. Ebenso sind alle nötigen Informationen über die vereinseigene Homepage für die Öffentlichkeit einsehbar.
 

Interventionsmaßnahmen

Um die Kinder und Jugendlichen sowie unser Personal zu schützen, ist eine sofortige Kommunikation und Dokumentation bei allen Verdachtsmomenten und konkreten Vorfällen unerlässlich. Dadurch können die zuständigen Instanzen im Verein umgehend handeln und entsprechende Schritte einleiten.
 

Interventionsmaßnahmen bei vermuteten Übergriffen

Bei Verdachtsmomenten, die unser Personal bzw. unsere Jugendspieler betreffen, ist die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums umgehend zu informieren. Sie vertritt das Nachwuchsleistungszentrum in der Kommunikation nach innen und außen.

Sollte sich der Verdacht gegen die Leitung selbst richten, führt die nächsthöhere Instanz die Kommunikation. Ebenso sind die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten und fallabhängig das Jugendamt hinzuzuziehen. An der Einschätzung bzw. Beratung nehmen die Leitungsebenen und ggf. eine externe fachlich qualifizierte Beratungsinstanz teil.

Die Geschäftsführung ist in jedem Fall über die Ergebnisse in Kenntnis zu setzen (bspw.: es handelt sich um einen unbegründeten, erhärteten oder bestätigten Verdacht, darüber hinaus werden Maßnahmen zur Gefahrenabwendung eingeleitet).

Im Rahmen der Einschätzung bzw. Beratung sind betroffene Mitarbeiter bzw. Jugendspieler anzuhören. In der Anhörung wird der Vorwurf benannt und den betroffenen Mitarbeitern bzw. Jugendspielern die Möglichkeit gegeben, den Vorwurf zu entkräften.



Allgemeine Unterstützung bei der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung

Die Jugendspieler unseres Nachwuchsleistungszentrums befinden sich auf persönlicher Ebene aufgrund ihres Alters in einer herausfordernden Entwicklungsphase. Beratend und begleitend unterstützen wir sie in diesem häufig emotionalen Prozess. In unserem Rahmen ermöglichen wir es den Jugendspielern ihre soziale Rolle, ihre Identität und ihre Selbstwirksamkeit kennenzulernen und weiterzuentwickeln.

Wir sorgen für ein faires und respektvolles Miteinander und fördern dieses. Ziel ist es unter anderem, ihre individuellen Fähigkeiten, Wünsche, Einstellungen und Erfahrungen zu respektieren. Als Mitarbeiter verpflichten wir uns, alle Jugendspieler fair zu behandeln und sie in ihrer eigenen Persönlichkeit wertzuschätzen. Für eine gelungene und alltägliche Zusammenarbeit gehört Vertrauen zu den Grundelementen. Eine stabile Arbeitsbeziehung zwischen dem Jugendspieler und dem Personal spielt für eine förderliche Entwicklung eine sehr bedeutende Rolle.

Mit unserer Grundhaltung möchten wir unseren Jugendspielern die Möglichkeit geben, ihre Persönlichkeit frei zu entfalten und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten. In erster Linie steht hierbei auch die Vermittlung von Normen und Werten im Fokus unseres pädagogischen Handelns. Diese sehen wir als Grundvoraussetzung für ein konstruktives Miteinander sowie für die Identifikation mit unserer Gesellschaft und unserem Verein.

Wir streben nicht nur die Integration in das gesellschaftliche Leben an, sondern möchten auch die Eigenverantwortlichkeit unserer Jugendspieler fördern. Mit verbindlichen, turnusmäßigen, professionellen Strukturen finden unsere Jugendspieler einen geschützten Rahmen vor, in dem sie ihre Eigenständigkeit erproben und ggf. auf Korrekturen hingewiesen werden. Im Umgang mit Behörden und weiteren Institutionen werden unsere Jugendspieler bei Bedarf unterstützt. Hierfür gilt selbstverständlich Rücksprache mit den Eltern bzw. Personensorgeberechtigten zu halten.


Umgang mit sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke und soziale Medien sind fester Bestandteil des heutigen Alltags geworden. Die Entwicklung der technologischen Möglichkeiten in diesem Bereich verläuft rasant. Viele Menschen besitzen Profile auf Facebook, WhatsApp, Instagram etc. Insbesondere bei den Jugendlichen ist der Konsum bzw. die Nutzung dieser Medien besonders stark ausgeprägt. Sie tauschen sich untereinander aus, finden neue Kontakte, pflegen Freundschaften, organisieren Verabredungen etc. Ebenso kommt es zum schnellen Senden von Fotos und Videos, die durch aus sensibel sein können. Dies erfordert einen gewissenhaften und aufgeklärten Umgang mit und in den sozialen Netzwerken und Plattformen. Daher bekommt dieser Bereich ebenso eine wichtige Bedeutung in der Zusammenarbeit mit den Spielern, den Mitarbeitern und den Eltern bzw. Personensorgeberechtigten, da auch hier ein Austausch über diverse Medien stattfindet. In der Auseinandersetzung mit dem Thema hat der Verein einen Leitfaden für Spieler und Mitarbeiter erarbeitet, der

  • dazu beitragen soll, für einen sicheren und medienkompetenten Umgang zu werben und zu sorgen
  • einen Ansatz dazu bieten soll, mögliche negative Auswirkungen (bspw. Beleidigung und Mobbing) und mögliche gesundheitliche Folgen bei der Nutzung von Social Media zu verhindern (Prävention)
  • dafür sensibilisieren soll, dass auch und gerade besondere Charakter des Fußballs (Öffentlichkeit, Aufmerksamkeit, Konkurrenz) einen aufgeklärten Umgang mit und in den sozialen Netzwerken notwendig machen

Der Leitfaden berücksichtigt zwei unterschiedliche Perspektiven. Zum einen gibt er erstens* allgemeine Informationen zu Chancen und Risiken im Rahmen des alltäglichen Gebrauchs von Social Media her und zweitens**, zum anderen sind Ableitungen zum Umgang innerhalb des NLZ mit den sozialen Medien und die Antwort auf die Frage „Wie gehen wir im Nachwuchsleistungszentrum mit Social Media um“ zu finden.

*Zu erstens:

WISSEN & INFORMATION
Chancen Risiken
Wissen frei zugänglich Informationen können falsch sein
Informationen können schnell vermittelt und weitergeleitet werden Irrelevantes Wissen, welches überhandnehmen kann
KOMMUNIKATION & SOZIALE BEZIEHUNGEN
Chancen Risiken
Aktivitäten in sozialen Medien sind immer eine Form von Kommunikation Kommunikation in Social Media findet selten privat, gelegentlich halb-öffentlich, meistens aber öffentlich statt
Kommunikation ist über Grenzen hinweg möglich Virtuelle Beziehungen sind keine realen Beziehungen
Neue Kontakte können gefunden und bereits bestehende gepflegt werden Gefahr von Beleidigung, Bedrohung, Belästigung, Mobbing
„Fanpflege“, die Möglichkeit, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und Einblicke zu gewähren Social Media als „Störfaktor“, hoher Aufwand und falsche Storys
PRIVATSPHÄRE & ONLINE vs. OFFLINE
Chancen Risiken
Privatsphäre ist ein Grundrecht, das auch im Internet gilt Onlineinhalte werden gespeichert und ggf. ausgewertet
Kurzfristige Erreichbarkeit, „online sein“ Missbrauch persönlicher Daten als Gefahr
Vereine und Initiativen klären zum Thema Social Media auf Abhängigkeits- und Suchtgefahr
  Distanzüberschreitung durch ständiges „online“ sein
  Pseudonyme führen nicht zur eigenen Anonymität im Netz. Sie verraten jedoch auch nicht immer, wer die andere Person ist

 

**Zu zweitens:

HINWEISE  FÜR SPIELER, TRAINER & MITARBEITER

Social-Media-Aktivitäten können Spaß bringen und durchaus einen Mehrwert haben. Sie gehören zu unserem Alltag. Es können allgemeine Informationen geteilt, gelikt und getauscht werden, wenn sie gefallen, wichtig sind oder sich ergeben. Auch unser Verein ist in den sozialen Medien vertreten. Über seine Social-Media-Kanäle informiert er über sich und seine Akteure. Unter dem Stichwort „Fanpflege“ können die einzelnen Spieler mit den Fans kommunizieren und in einzelne Bereiche Einblicke gewähren. Dies erfordert einen verantwortungsbewussten Umgang. Persönliche und intime Daten, diverse Bilder oder Passwörter sollten im Netz zur Verfügung stehen, da dies negative Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen mit sich ziehen könnte.

Ein sensibler Umgang erfordert die Rücksichtnahme auf die Privatsphäre, die nicht verletzt werden darf, sodass niemandem damit geschadet wird. Vor allem das Verwenden und Versenden von Bild- und Videomaterial, ohne das Wissen anderer beteiligten Personen, ist zu unterlassen. Außerdem gilt: Das Netz und die sozialen Medien sind kein rechtsfreier Raum. Das Gesetz ist weiterhin zu achten. Beleidigende oder rechtswidrige Inhalte sind untersagt.

HINWEISE FÜR SPIELER HINWEISE FÜR TRAINER & MITARBEITER
Ein offener und transparenter Umgang mit Medien gegenüber Eltern, Lehrkräften, Freunden kann schützen Als Trainer und Mitarbeiter hat man ebenso einen Erziehungsauftrag. Hierzu gehört es unter anderem den Jugendspieler einen verantwortungsbewussten Umgang mit den sozialen Medien zu vermitteln und ihre Medienkompetenz zu fördern. Trainer und Mitarbeiter sind Vorbilder
Im NLZ steht der Sport im Fokus. Die virtuelle Kommunikation stellt keinen Ersatz für die reale Kommunikation dar Die Kanäle der sozialen Medien sind nicht generell irrelevant. Ressourcenorientiert genutzt, bieten sie eine Plattform, um wichtige Informationen direkt mit den Jugendspielern und deren Eltern bzw. Personensorgeberechtigten auszutauschen. Einzelne Prozesse lassen sich besser nachvollziehen und für gewisse Risiken kann sensibilisiert werden
Zu diverser Kritik, Kommentaren und Posts in den Medien (über einen selbst, Mitspieler, Gegenspieler, Schiedsrichter etc.) sollte eine gesunde Distanz gewahrt werden Von destruktiven Kommentaren, Posts, negativen Beiträgen über eigene Spieler, Gäste, Schiedsrichter, Eltern etc. sollte Abstand genommen werden. Auch selbst sollten keine getätigt werden
Gesprächs-, Bilder- und Videomaterial aus der Kabine werden nicht aufgezeichnet Gesprächs-, Bilder- und Videomaterial aus der Kabine werden nicht aufgezeichnet

ELTERNARBEIT

Um unserem Jugendspieler eine positive Entwicklung seiner Persönlichkeit, sowohl in sportlicher und persönlicher als auch in schulischer Hinsicht zu ermöglichen, sehen wir eine sensible und empathisch gestützte Elternarbeit bzw. die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Personensorgeberechtigten als unabdingbar.
Unter Berücksichtigung eines systemischen und ressourcenorientierten Ansatzes wird das Ziel verfolgt durch eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Personensorgeberechtigten positive Auswirkungen auf die Entwicklung unseres Jugendspielers zu erzielen.
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den jeweiligen Eltern bzw. Personensorgeberechtigten wird im Rahmen von regelmäßigen Sprechstunden, über Schriftverkehr und diversen Veranstaltungen stattfinden (hierzu zählen auch Trainingseinheiten, Spiele).
Wir wollen sie in den Entwicklungsprozess miteinbeziehen und sie von der Begeisterung, der Leidenschaft, der Arbeit, der Perspektive und dem familiären Umgang in unserem Verein überzeugen. Die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten identifizieren sich mit dem FSV Frankfurt und seinem Nachwuchsleistungszentrum, bringen sich ein und nehmen unsere Trainer und Mitarbeiter als qualifizierte Förderer, Vorbilder sowie verantwortungsbewusste Menschen wahr.
Vor allem das Vertrauen der Eltern in die Arbeit unseres Personals, insbesondere während des Trainings- und Spielbetriebs, ist sehr hilfreich bei der Umsetzung unserer Idee der „silent sideline“. Hierbei handelt es sich um einen Verhaltenskodex für die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten, im weiteren Sinne auch für die Fans. D.h., unsere qualifizierten Trainer sind verantwortlich für die sportliche Entwicklung und die Qualität ihrer Ausbildung, sodass die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten während des Trainings- und Spielbetriebs lediglich für eine „ruhige und beruhigende Seitenlinie“ Verantwortung tragen. Gerade in den unteren Altersspielklassen sollte der Spaß am Fußball im Fokus stehen.
Zur Umsetzung dieses Ansatzes dient ein Regelkatalog für die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten, der darüber hinaus auch für Angehörige und Fans Anwendung findet.


Kulturelle und politische Bildung, Partizipation

Auf dem Weg zu einem mündigen Bürger in unserer Gesellschaft sehen wir uns als Begleiter für unsere Jugendspieler in ihrer Entwicklung. Politische und kulturelle Bildung erachten wir hierbei als relevante Elemente. In verschiedenen Formen und mit unterschiedlichen Methoden führen wir unsere Jugendspieler altersspezifisch sowie bedarfsorientiert an ein demokratisches Bewusstsein heran. 

Wir vermitteln Kenntnisse über unsere demokratische Gesellschaftsform und über unser demokratisches Handeln, um diese auch aufrechtzuerhalten. Für eine ganzheitliche Entwicklung ist es für den weiteren Lebensverlauf unserer Jugendspieler von hoher Bedeutung politische Strukturen und Prozesse nachvollziehen zu können, aber auch die Möglichkeiten von Partizipation zu kennen und zu nutzen.

Vereinsintern werden beispielsweise werden Verhaltensregeln (innerhalb der Kabine, auf dem Trainings- und Spielgelände etc.) gemeinsam erarbeitet und gleichzeitig Konsequenzen formuliert sowie reflektiert. Einzelne Veranstaltungsmöglichkeiten werden gemeinsam abgestimmt und dem Ergebnis entsprechend wahrgenommen oder nicht. Wir wollen in diesem Bereich allgemein ein Angebot schaffen, welches sich auch am Bedarf unserer Jugendspieler orientiert. Grundlegendes wird von Beginn an mit unseren Jugendspielern vereinbart.


Beschwerdemanagement

Als Verein erweisen wir den Rechten der Kinder und Jugendlichen Achtung (UN-Kinderrechtskonvention 1989). In diesen Zusammenhang gehen wir insbesondere auf unsere Jugendspieler ein. Im Fokus unseres alltäglichen pädagogischen Handelns steht eine gewaltfreie Erziehung. Den Jugendspieler unseres Nachwuchsleistungszentrums wird unsererseits vermittelt, dass sie ihre Meinung respektvoll und sachlich äußern dürfen, ohne negative Konsequenzen zu befürchten und zu erfahren. Mit einer offenen und transparenten Kommunikation soll ein Vertrauen sowie ein Grundverständnis für die Äußerungen von Kritik geschaffen werden. Diese Basis, auch unter Berücksichtigung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG), soll unsere Jugendspieler dazu befähigen Beschwerden zu äußern und ihre Partizipation auf diesem Weg zu fördern.

Wir informieren unsere Jugendspieler über die Möglichkeiten, wie sie Beschwerden kundtun können:

  • Gespräch mit der pädagogischen Leitung
  • Gespräch mit dem zuständigen Trainer
  • Anonymer Beschwerde-Briefkasten

Unsere Jugendspieler sollen die Erfahrung machen, dass ihre Beschwerden angenommen, ernstgenommen und bearbeitet werden. Längerfristig soll eine Atmosphäre geschaffen werden, in der auch zu sensiblen Themen Beschwerden geäußert werden.

Umgang mit Beschwerden

  • Der Jugendspieler wird im Rahmen der oben genannten Möglichkeiten angehört
  • Die Beschwerdeinhalte werden in einer standardisierten Vorlage (Beschwerdeaufnahme) von der pädagogischen Leitung dokumentiert
  • Ist eine Verletzung des Kinderschutzes zu erkennen, wird der Handlungsablauf bei Verdachtsmomenten von Übergriffen bzw. der Handlungsablauf beim Verdacht einer Kindeswohlgefährdung durchlaufen (siehe unten)
  • Abhängig vom Beschwerdeinhalt und vom Wunsch des Jugendspielers gilt folgendes:
    • Beschwerde des Jugendspielers wird zwischen Jugendspieler und zuständigen Trainer direkt geklärt > es ist keine Intervention durch die pädagogische Leitung notwendig
    • Beschwerde des Jugendspielers geht zunächst an die pädagogische Leitung > Trainer wird bei Bedarf hinzugezogen
    • Beschwerde des Jugendspielers geht direkt an Trainer > pädagogische Leitung wird bei Bedarf hinzugezogen - dies kann durch Jugendspieler oder Trainer erfolgen
  • Das weitere Vorgehen mit Zielen zur Bearbeitung einer Beschwerde werden gemeinsam erarbeitet und ebenfalls in einer standardisierten Vorlage (Beschwerdebearbeitung) schriftlich dokumentiert
  • Die an einer Beschwerde beteiligten Personen vereinbaren feste Termine, um den Stand des Beschwerdeprozesses zu erfassen und ggf. abzuschließen
  • Die Beschwerden werden mittels der Dokumentationen jährlich evaluiert. Thematische und personenbezogene Schwerpunkte sollen damit auch nachvollziehbar sein
     

Dokumentation des Beschwerdeprozesses

Sowohl der Inhalt einer Beschwerde an sich als auch ihre weitere Bearbeitung werden während des Beschwerdeprozesses schriftlich dokumentiert und in einem Ordner abgelegt, der nur für die pädagogische Leitung zugänglich ist.


Externe Anlaufstellen zum Thema Kinderschutz & Diskriminierung

Stadt Frankfurt am Main
Jugend- und Sozialamt

Eschersheimer Landstraße 241-249
60320 Frankfurt am Main

Festnetz:
069 212 44900
E-Mail:
jugend-und-sozialamt@stadt-frankfurt.de

Stadt Frankfurt am Main
Jugend- und Sozialamt

Beratung für besondere Berufsgruppen im Kinderschutzfall

Festnetz: 069 212 73010 oder 069 212 73011 oder 069 212 73012
E-Mail:
isef-beratung@stadt-frankfurt.de

Frankfurter Kinder- und Jugendschutztelefon 0800 2010111 (kostenfrei)

Kinderschutzbund Frankfurt
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern
Bleichstr. 10, 60313 Frankfurt

Festnetz: 069 200 6299 20
E-Mail:
beratungsstelle@kinderschutzbund-frankfurt.de

Hessischer Fußball-Verband e.V.
Anlaufstelle Kinderschutz & Kindeswohl

Christine Kumpert
Referentin Gesellschaftliche Verantwor-tung
Festnetz: 069 677 282 257
christine.kumpert@hfv-online.de

Thorsten Schenk
Referent Gesellschaftliche Verantwor-tung
Festnetz: 069 677 282 277
thorsten.schenk@hfv-online.de

 

Kinder- und jugendpsychiatrischer Dienst Frankfurt
Breite Gasse 28
60313 Frankfurt am Main

Festnetz 069 212 38179
info.kijupsychiatrie@stadt-frankfurt.de

Amt für multikulturelle Angelegenheiten
Clearingstelle Antidiskriminierung
Mainzer Landstr. 293
60326 Frankfurt

Frau Izzo
Festnetz: 069 212 30111
amka.antidiskriminierung@stadt-frankfurt.de

ADiBe Netzwerk Hessen
Regionalbüro Frankfurt
Anonyme Anlaufstelle im Diskriminierungsfall
Ludolfusstr. 2-4
60487 Frankfurt

Saliha El Bagdadi
(Beratung Antidiskriminierung)
Mobil: 0157 3445 4081
Mo. 10-12 Uhr, Do. 14-16 Uhr
kontakt@adibe-hessen.de

Nino Khachaturian
(Beratung Antidiskriminierung)
Festnetz: 069 713 756 30
Di. 9-11 Uhr
kontakt@adibe-hessen.de

Hessen Schaut Hin
Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Festnetz: 069 348 770 530
kontakt@response-hessen.de

 


Abschlussbemerkung

Unser Konzept ist nicht statisch, sondern unterliegt einer ständigen Evaluation. Es gilt immer auch den Bedarf aller Beteiligten und die Rahmenbedingungen im Blick zu haben. Nur so kann eine zeitgemäße und an den Bedarfen und Bedürfnissen, insbesondere die unserer Jugendspieler, orientierte Unterstützung angeboten werden. Die pädagogische Leitung verfolgt die Aufgabe, den Mitarbeitern und weiteren am Prozess beteiligten Personen das Konzept zu vermitteln und zu überprüfen, ob dieses auch im Handeln jedes Einzelnen umgesetzt wird.